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Sehr empfehlenswert

Kopp-Verlag  ISBN 978-3-86445-839-2      12,99 €

Schlafberatung

Melatonin – mehr als ein Schlafhormon

Melatonin ist ein Hormon, das von der Zirbeldrüse, tief im zentralen Gehirnbereich, zyklisch produziert wird.

Seine Produktion wird über die Netzhaut der Augen durch Licht gesteuert. Das Signal gelangt zunächst ins Zwischenhirn (Hypotalamus) und wird erst von dort an die Zirbeldrüse weitergeleitet. Sobald die Intensität des Umgebungslichtes einen bestimmen Wert unterschreitet, beginnt daraufhin die Zirbeldrüse Melatonin auszuschütten. Das Melatonin wird nicht gespeichert, sondern sofort in die Blutbahn abgegeben.

Bei Licht produziert die Zirbeldrüse SEROTONIN, einen Stoff, der uns wach hält.

Bei Dunkelheit dagegen beginnt sie mit der Melatoninproduktion, wodurch man sich müde fühlt; wir werden auf  den Schlaf vorbereitet. Die Herzfrequenz und die Verdauung verlangsamen sich, die Körpertemperatur und der Blutdruck sinken. Trifft helles Licht auf die Netzhaut, wird die Melatoninproduktion sofort eingestellt.

Diese Lichtsteuerung der Zirbeldrüse ist wichtig für einen natürlichen Tag- Nacht Rhythmus.

Da Melatonin nur während Dunkelperioden hergestellt und ausgeschüttet wird, bestimmt die Tageslänge, bzw. die Leuchtdauer künstlicher Beleuchtung, seinen Blutwert. Dieser wiederum beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus. Im Alter von 45 Jahren lässt die Funktion der Zirbeldrüse drastisch nach und die Melatoninproduktion sinkt um bis zu 50 Prozent ihres Normalwertes. Mit zunehmendem Alter sinkt die Melatoninproduktion weiter und erreicht zwischen 70 und 80 Jahren Tiefstwerte, die meist nicht einmal mehr gemessen werden können.

Namhafte Forscher  (Pierpaoli, Regelson) sehen daher die Zirbeldrüse, die das Melatonin produziert, als eine alternde Uhr an. So wie der Melatoninspiegel fällt, fangen wir an, ernst zunehmende Zeichen des Alterns zu zeigen.

Melatonin spielt nun die zentrale Rolle im Alterungsprozess, da es den Körper vor Verfall schützt. Melatonin ist nicht nur ein einfacher Botenstoff, er erfüllt auch weitreichende zellerhaltende Funktionen im Körpersystem.

Zum Beispiel hilft es, den Körper vor sogenannten Freien Radikalen zu schützen, die Zellen angreifen und zerstören können.

Melatonin ist unter allen Antioxidanzien das effektivste. Es hat keine Nebenwirkungen, und die Verbindung mit freien Radikalen ist nicht wieder rückgängig zu machen, sie ist harmlos und wird aus dem Körper ausgeschieden.

Durch seine Eigenschaft als Antioxidans verhindert es Schädigungen der DNA, durch die eine Zelle krebsartig werden kann. Es stimuliert das Immunsystem so, dass Krebszellen in ihrem Frühstadium zerstört werden, bevor sie sich vermehren können. Außerdem reguliert Melatonin die Bildung von Östrogen, Testosteron und wahrscheinlich noch anderer Hormone, die das Wachstum bestimmter Tumore verlangsamen bzw. verhindern.

Man kann den Melatoninspiegel beeinflussen, indem man tagsüber genug Sonnenlicht tankt, wodurch die Serotoninbildung angeregt wird und der Anstieg des Melatoninspiegels nach dem Dunkelwerden stärker wird; oder indem man zusätzlich Melatonin einnimmt.

Die Verträglichkeit von Melatonin ist angeblich gut. Es wird über die Leber und Nieren ausgeschieden.

Berichte über Langzeitwirkungen liegen allerdings noch nicht in ausreichender Menge vor.

Zur Zeit ist Melatonin in der BRD als Arzneimittel noch nicht zugelassen obwohl es in den USA seit vielen Jahren rezeptfrei erhältlich ist. Bis heute sind weder dort noch anderswo irgendwelche Nebenwirkungen beobachtet worden, die auf die Einnahme von Melatonin zurück geführt werden können.

 

Literatur-Tips: Melatonin von Reiter, Robinson – Droemer-Knaur Verlag

Wunderhormon Melatonin von S.J.Bock und Boyette

Melatonin von Pierpaoli und Regelson

Melatonin  Brigitte Hamann  Kopp Verlag

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